Im wunderschön angelegten Main-Vorland von Freudenberg entstand neben vielen anderen Gestaltungselementen auch ein neuer Boule-Platz. Der Deutsch-Französische Club mit seinem Vorsitzenden Jakob Lang hat sich bereit erklärt, die Patenschaft für die Anlage zu übernehmen. Die offizielle Eröffnung fand am Sonntag, den 10. Mai 2009 durch Bürgermeister Heinz Hofmann statt. Vor zahlreichen interessierten Zuhörern wies er auf die wichtige Rolle der Mainanlagen als Begegnungsstätte für die Bewohner und Gäste der Stadt hin.

“Besondere Plätze, die zum Treffpunkt für Jung und Alt werden, erhöhen die Attraktivität einer Stadt.” Weiter betonte er, der Boule-Platz sei “ein Treffpunkt, der zum Verweilen und zur Nutzung einlädt.” Dann schritt Bürgermeister Hofmann zum ersten offiziellen Wurf mit einem Boule-Set, das eigens aus diesem Anlass von Francoise Poussineau, seiner Amtskollegin in Saint-Arnoult nach Freudenberg übersandt worden war.

Jakob Lang gab eine kurze Einführung in die Regeln des Spiels und lud die Gäste zum Mitspielen und zu einem kleinen Fest mit französischem Flammkuchen und Wein ein.

Regle du jeu de Petanque (Spielregeln – Boule/Petanque)

Petanque ist ein spannender Spielsport. Überwiegt das Spiel, heißt’s Boule (Buhl), überwiegt der Sport, heißt’s Petanque (Petank).
Frankreich, das Ursprungsland dieser süchtig machenden Freizeitbeschäftigung, ist ohne Bouleplätze und dem Klicken der Kugeln nicht vorstellbar. Man sagt, es gibt mehr Boulekugeln als Zahnbürsten bei unseren französischen Nachbarn. Petanque wird von 2 Mannschaften gespielt, allerdings in verschiedenen Formationsvarianten: * Tete à tete: 2 EinzelspielerInnen mit jeweils 3 Kugeln * Doublette: 2 Mannschaften mit jeweils zwei SpielerInnen; jede(r) hat 3 Kugeln * Triplette: 2 Mannschaften mit je drei SpielerInnen und jeweils 2 Kugeln. Bei einer Triplette – oder Doublettepartie sind also immer 12 Kugeln am Spiel beteiligt.

Grundsätzlich kann auf jedem Grund gespielt werden. Sehr weicher Boden macht das Spiel – und das will schon was heißen – uninteressanter. Ein glatter, fester Boden macht das Spiel unkalkulierbar und zufälliger. Ideal sind Parkwege, Aschenplätze und halt “Bouleplätze”.

Es wird gelost, welche Mannschaft beginnt. Der Besitz der Zielkugel ist für die Taktik des Spiels von nicht unerheblicher Bedeutung. Ein Spieler der beginnenden Mannschaft zieht einen Kreis von ca. 50 cm Durchmesser. Er stellt sich in den Kreis und wirft das “Schweinchen” – die Zielkugel hat viele Namen – auf eine Entfernung von 6-1o Metern.
Das Schweinchen sollte ca. 1m von Hindernissen entfernt liegen. Dann versucht er, seine erste Kugel möglichst nah am Schweinchen zu platzieren.
Nun ist in jedem Fall die andere Mannschaft an der Reihe; und zwar solange, bis sie eine Kugel näher an die Zielkugel gespielt hat oder bis alle Kugeln “verspielt” sind. Dann ist wieder das erste Team dran. Man darf die Kugel des Gegners auch “wegschießen”. Dies ist sinnvoll, wenn diese Kugel sehr nah am “Schweinchen” liegt. Allerdings sollten aus taktischen Gründen nicht alle Kugeln “verballert” werden.
Die Lage der Zielkugel kann sich während des Spiels verändern. Von Profis wird das “Spielen” der “Sau” – so wird die Zielkugel auch genannt – hin und wieder – meist als letzte Rettung – auch absichtlich versucht.
Wenn alle Kugeln gespielt sind, werden die Punkte gezählt. Die Mannschaft, die der Zielkugel ( Schweinchen, Sau, Cochonnet) am nächsten liegt, erhält einen Punkt.
Ist die zweite Kugel auch besser platziert als die beste Gegenkugel bekommt sie zwei Punkte. Bei Doublette und Triplette sind somit in einer Aufnahme – so nennt man einen Spielabschnitt mit gespielten 12 Kugeln – gegebenenfalls bis zu 6 Punkten zu gewinnen.
Der Gewinner der Aufnahme wirft das Schweinchen in etwa an der Stelle wo es gelegen hat. Die nächste Aufnahme hat damit begonnen.
Das Spiel ist gewonnen, wenn eine Mannschaft 13 Punkte hat. Im “schlimmsten” Falle sind dazu 25 Aufnahmen nötig. Es steht dann 13:12 . Und eine Mannschaft ist maßlos traurig; die andere maßlos glücklich.

Text und Fotos: DFC