15. November 2019

Es war wieder einmal soweit. Dass es das (vorläufig?) letzte Mal sein sollte war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt.
Rosi Lang hatte sich ein Menü ausgedacht, das man gut und gerne als „Festtagsmahl“ bezeichnen möchte.
Ein Apéritif, wie immer, ließ die bekannten Köche und Köchinnen beschwingt an den Herd gehen. Es gab sehr viel zu tun: Fleisch in Würfel schneiden, Steinpilze einweichen, Oliven entsteinen, Blättchen vom Thymian abstreifen, Kräuter hacken, Eier aufschlagen, Mehl sieben und dann wissen wo alles hinzu gefügt werden muss.
Rosi Lang hatte den Überblick und so entstand eine Menüfolge, die alle begeisterte.

Menü

Apéritif – Cremant
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Fleischpastete – Terrine provencal
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Pfeffer vom Rehböckchen – Civet de gibier
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Käse – Fromage
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Torte – L’Opera

Anmerkung:
Auch Patisserie unterliegt dem Zeitgeschmack und so werden ständig neue Rezepte entwickelt, während unbemerkt die unmodern gewordenen Kreationen aus den Auslagen verschwinden. Nur selten gelingt es alten Rezepten als Klassiker bei vielen Konditoren nachgeschaffen zu werden. Die „Opera“ ist eine Huldigung an die Pariser Opera Garnier. Dieser imposante Musikpalast, heute die bedeutendste Ballettbühne der Welt, wurde 1858 von Napoleon III in Auftrag gegeben. Als die Oper im Jahr 1875 eingeweiht wurde, war der Kaiser begraben und die Republik ausgerufen worden. Mit seiner Mischung aus verschiedenen Bau- und Stilelementen erinnert das Gebäude an das Werk eines Zuckerbäckers und wurde oft genug von den Parisern verspottet.
Aber auch als Hochburg der Musik hat die Oper dennoch ihre Verehrer. Auch die Architektur hat durch die Jahre an Patina und Reiz gewonnen. So schuf der Chef der berühmten Patisserie Dalloyau 1954 ihr zu Ehren einen rechteckigen und vielschichtigen Schokoladenkuchen, den er „Opera“ taufte. Unverändert wird er noch heute bei Dalloyau und in anderen berühmten Patisserien gefertigt.
Quelle: Culinaria – Könemann